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Hitchcock #028: Saboteur (1942), oder: Bloß eine Wiederholung?

Im berühmten Finale von Hitchcocks Saboteur baumelt der Schurke an der Fackel der Freiheitsstatue

Die Forschungsliteratur zu Hitchcocks Saboteur ist oft nicht sonderlich originell. Ich zitiere hier einige Auszüge (in chronologischer Sortierung; alle Hervorhebungen in Fettdruck stammen von mir):

  • "Among the innumerable and obvious references [in Saboteur], we cite the handcuffs and the bridge, which recall The Thirty-Nine Steps" (Rohmer und Chabrol 1979: 68–70)
  • "Ganz offensichtlich ist Saboteur mit The 39 Steps (1935) wie mit North by Northwest (1958) verwandt." (Oplustil 1999: 316)
  • "While the story [of Saboteur] was yet another reworking of The 39 Steps, it was at least timely" (Adair 2002: 76)
  • "[Saboteur is] like The 39 Steps, but set in America" (McGilligan 2003: 293)
  • "In the broadest terms, its [The 39 Steps] basic plot components were clearly borrowed for many of the director's later films, including (most obviously) [...] Saboteur (1942) and North by Northwest (1959)" (Glancy 2003: 6)
  • "North by Northwest (1959) is perhaps the last word in the Double Chase genre, bringing to near perfection Hitchcock's earlier efforts in The 39 Steps and Saboteur" (Drumin 2004: 14)
  • "[...] similar situations in The 39 Steps and Saboteur respectively" (Strauss 2004: 34)
  • "Saboteur. He was really retelling 39 Steps, as he did later with North by Northwest." (Robert F. Boyle; zitiert in Chandler 2005: 139)
  • "[...] Saboteur (1942) [...], a plot modeled on the earlier The 39 Steps." (Boyd and Palmer 2006: 107)
  • "This pattern [of The 39 Steps] reoccurs in Saboteur (1942) and the more accomplished North by Northwest." (Williams 2007: n. pag.)
  • "As in North by Northwest but in the opposite direction, the hero of Saboteur traverses much of the United States while attempting to prove his innocence. The protagonist of The 39 Steps follows a similar course across England and Scotland" (Brill 2011: 101)
  • "Saboteur simply transferred the plot of The 39 Steps to the United States" (Hark 2011: 296)
  • "[...] the long-term bracket from The 39 Steps via Saboteur (1942) to North by Northwest (1959)" (Heinke 2017: 50)
  • "Wie schon in Die 39 Stufen ist das eigentliche Böse [in Saboteure] die High Society, das respektable Großbürgertum" (Kluy 2019: 32)
  • "[Saboteur is] a film patterned after The 39 Steps" (Billheimer 2019: 91)
  • "[...] this American riff on The 39 Steps" (Callahan 2020: 120)

Das ist ein kleiner Auszug aus wissenschaftlichen Abhandlungen, die allesamt Saboteur als Scharnier zwischen dem frühen, jugendlich-frischen The 39 Steps und dem späten, meisterhaften North by Northwest sehen. Daran ist zunächst nichts auszusetzen, weil die Beobachtung fraglos richtig ist; der Film weist große Ähnlichkeiten mit diesen beiden Hitchcock-Filmen auf. Bei manchen Kritiker*innen reicht die Feststellung jedoch aus, um zum Urteil zu gelangen, dass Saboteur der frische Charme des 36-jährigen Hitchcock (bei The 39 Steps) ebenso fehle, wie ihm die Perfektion filmischer Mittel des späten Meisters abgehe (North by Northwest). 

Diese Szene, in der Barry einen verborgenen Schützen entdeckt erinnert in der Tat stark an die Mister-Memory-Szene von The 39 Steps

Es ist also durchaus richtig, auf die Ähnlichkeit zu den genannten Filmen hinzuweisen; gleichwohl ist es auch ein wenig banal. Denn es geht – wie so oft bei Hitchcock – wieder einmal auf das Truffaut-Buch zurück. Im Interview mit Truffaut sagte Hitchcock gleich als ersten Satz in der Diskussion über Saboteur: "Mit Saboteur befinden wir uns auf dem Gebiet von The Thirty-nine Steps, Sabotage und auch North by Northwest" (Truffaut 134). Und was er selten im Interview mit Truffaut tut, Hitchcock wiederholt diesen Punkt sogar kurz darauf noch einmal: "In beiden Filmen [Saboteur und North by Northwest] geht es um eine Durchquerung Amerikas, so wie ich in The Thirty-nine Steps England und Schottland durchquert hatte" (Truffaut 138). 

Keine Frage: Die Inszenierung dieses Paares erinnert an The 39 Steps. Dieses Mal ist jedoch nur der Mann mit Handschellen gefesselt

Und Truffaut (der oft im Interview beweist, dass er sich nicht scheut, Hitchcock zu widersprechen, wenn er anderer Meinung ist) – Truffaut stimmt hier nur zu und präzisiert: "Vielleicht könnte man auch sagen, dass The Thirty-nine Steps die Zusammenfassung Ihrer englischen Karriere ist und dementsprechend North by Northwest die Ihres amerikanischen Werks" (Truffaut 139). Mit anderen Worten: Diese Aussagen von Hitchcock und Truffaut variieren die hier zitierten Kritiker*innen, bestätigen sie damit, fügen wissenschaftlich gesprochen dem Diskurs aber nichts signifikant Neues hinzu. 

Doch nicht einmal die Kritiker Hitchcock und Truffaut sind hier besonders originell, denn der bekannte Filmkritiker der New York Times, Bosley Crowther, hatte seine wenig schmeichelhafte Rezension von Hitchcocks Saboteur vom 8. Mai 1942 mit den Worten beendet: "Apparently Mr. Hitchcock has endeavored to imitate his own The 39 Steps. But the going is not so even. He trips too often in his headlong ascent." (New York Times, 8.5.1942). Mit anderen Worten: Die eingangs zitierten Kritiker*innen zitieren Hitchcock (aus Truffaut), der wiederum nur die Kritiken seiner Zeit (z.B. NY Times) zitiert. In Analogie zu Platons Kunstauffassung aus dem 10. Buch der Politeia ließe sich sagen, dass die Zitate am Anfang damit dreifach von der echten Sache entfernt sind... 

Schüsse auf der Leinwand, Schüsse vor der Leinwand. Ein subtiler Meta-Kommentar über das Kino. 

Jetzt habe ich viel über die Forschung zu Saboteur gesprochen und wenig über Saboteur selbst. Ich möchte auf Grund des breiten Forschungskonsens einmal versuchen, was ich schon mehrfach hier im Blog getan habe: Hitchcock zu ignorieren. Nicht so sehr Hitchcock, den Regisseur, sondern Hitchcock als den Kritiker seiner eigenen Filme. Nicht, weil Hitchcock hier mit seiner Äußerung falsch liegt, sondern vielmehr, weil die Forschung der letzten 40 Jahre diese Aussage bestätigt hat und es uninteressant wäre, es ein weiteres Mal zu tun. Was passiert also, wenn wir Saboteur nicht bloß als  amerikanische Wiederholung des britischen The 39 Steps lesen, sondern als Film in seinem eigenen Recht? Wenn wir, mit anderen Worten, für einen Augenblick versuchen, zu vergessen, dass es The 39 Steps je gegeben hat – sogar so sehr, dass es nicht einmal um die offenkundigen Differenzen der zwei Filme gehen soll, sondern schlicht um – Saboteur.

Inhaltsangabe zu Hitchcocks Saboteur (1942)

Bei einem Sabotageakt in einer Flugzeughalle kommt ein junger Arbeiter ums Leben. Der Verdacht fällt auf dessen Freund Barry Kane (Robert Cummings), der sich von der Polizei gejagt auf den Weg macht, den wahren Saboteur, Frank Fry (Norman Lloyd), zu fassen.

Tobin (links) ist der Drahtzieher: Hier wird er eingeführt als liebevoller Vater und Großvater. Wer so verliebt in sein Enkelkind ist, kann kein schlechter Mensch sein... oder doch?!

Er trifft gleich zu Beginn seiner Reise auf den Drahtzieher des Sabotage-Akts, Charles Tobin (aalglatter Schurke: Otto Kruger), der ihn der Polizei übergibt, der er, mit Handschellen gefesselt, aber durch einen todesmutigen Sprung von einer Brücke in einen Fluss entkommen kann.

Einmal mehr wird bei Hitchcock Klavier gespielt. Der blinde Mr. Martin ist herzensgut und erkennt mit seinem siebten (Daredevil-)Sinn das Gute in Barry

Kane findet Unterschlupf bei dem blinden Phillip Martin (Vaughan Glaser), der zwar sofort 2+2 zusammenzählt, aber an das Gute in Kane glaubt und ihn seiner Nichte, Patricia (Priscilla Lane) übergibt, damit diese ihm beim Schmied die Handschellen entfernen lässt. 

Doch Patricia denkt gar nicht daran und will ihn der Polizei ergeben. Es kommt zu einer Autopanne, beide stranden in der Wüste (was den Beginn ihrer bei Hitchcock so häufig zu findenden Pride-and-Prejudice-artigen Annäherung bedeutet), werden aber von einer fahrenden Zirkustruppe aufgenommen. Die Truppe schützt sie vor der Polizei.

Die Höhle der Löwen: Alles wohlanständig und doch werden von hier die Sabotage-Akte geplant

Weiter geht's nach Soda City, einer Geisterstadt in der Wüste, die sich als Versteck der Schurken entpuppt. Barry spielt ihnen überzeugend vor, einer von ihnen zu sein, so dass sie ihn mit sich nach New York nehmen. Dort angekommen landet er in der Höhle der Löwen: Auf dem Wohltätigkeitsball der reichen Mrs. Sutton. Wieder einmal gelingt ihm die Flucht. Er kann den nächsten Sabotage-Akt nur halb verhindern, heftet sich wieder an die Fersen von Fry.

Das Finale: Er hat Fry bis auf die Freiheitsstatue verfolgt. Als Fry stolpert, hängt er von der Fackel der Statue herab. Kane will ihn retten, Fry beteuert lautstark rufend Kanes Unschuld, da reißt der Ärmel, an dem Kane ihn festhält und Fry stürzt in den Tod. Ende.

Nur ein Haufen Ideen?

Wer die Inhaltsangabe aufmerksam liest, wird feststellen, dass ich Patricia nach der Zirkusszene nicht mehr erwähnt habe. Sie ist noch da, sie spielt aber keine wesentliche Rolle mehr. Auch im Finale könnte sie ebenso gut nicht da sein und es würde sich wenig ändern. 

Die weibliche Hauptfigur Patricia kommt erst vergleichsweise spät, nach 31 Minuten, in den Film, mag Barry dann für 8 Minuten nicht, nur um dann doch ihren Kopf auf seine Schulter zu legen (bei Minute 40), an seiner Schulter einzuschlafen (bei Minute 49), ihn dann wieder nicht zu mögen (bei 1:04 Stunde), dann wieder doch (bei 1:09 Stunde), ihn endlich zu küssen (bei 1:13 Stunde) und schließlich, etwas beliebig, beim Finale (ab 1:32 Stunde) aufzutauchen und in der letzten Einstellung Barry in ihre Arme zu schließen (1:43 Stunde). 

Mit Lippenstift schreibt Patricia Hilfenachrichten auf ein Stück Papier, das sie aus dem Fenster eines Wolkenkratzers wirft

Sie bekommt nur eine winzige Solo-Szene, als sie Zettel aus einem Hochhaus wirft, in dem sie gefangen gehalten wird. Dass sie den Schurken verfolgt und Barry auf seine Spur setzt, ist eine unnötige Retardierung; der Film hätte sie dafür nicht gebraucht. Vielleicht sah Hitchcock in Lane kein Potenzial und schrieb ihre Rolle deshalb klein? Auch Truffaut fand die Schauspielerin "sehr durchschnittlich und fast etwas vulgär" (Truffaut 135), womit er nicht ganz daneben liegt: Lane kann in der Rolle nicht überzeugen. Kann sie das nicht, weil die Rolle so schlecht geschrieben ist? Oder ist die Rolle so dünn, weil Lane so eine schlechte Schauspielerin war?

Ja, und was ist mit dem Oberschurken? Ebenso wie Patricia in den ersten 30 Minuten des Films fehlt, fehlt der Schurke in den letzten 30 Minuten (bei 1:20:45 geht er aus der Tür der herrschaftlichen Villa und ward nie wieder gesehen). Moment mal? Ein Schurke, der mit seinen Verbrechen davonkommt? Ist das nicht gegen den Production Code? Billheimer erwähnt, dass dieser Umstand durchaus Kritik auf sich gezogen habe: "Other criticisms of the film include the split focus on two villains, one of whom, the mastermind Tobin, slips by the Production Code unpunished" (Billheimer).

Die Zirkusleute als Allegorie auf Europa. Na, wer findet den kleinen Hitler im Bild?

Und was gibt es noch festzustellen? Der Film ist sehr voll. Das ist temporeich, aber in Summe dann leider doch etwas repetitiv: Barry kommt an einen neuen Ort, er wird gefangen genommen bzw. gerät in arge Bedrängnis, kann entkommen und schon geht's auf zum nächsten Ort, wo sich das Schema wiederholt. Von Tobins Ranch entkommt er zu Pferd; wird eingefangen. Nächste Szene: Polizeiauto das über eine Brücke fährt; es gibt Stau und Barry entkommt, indem er von einer Brücke springt. Nächste Szene: Er wird von dem freundlichen blinden Alten seiner Nichte übergeben, die ihn zur Polizei fährt; Autopanne, er entkommt aus der Gefahr. Nächste Szene: Zirkusleute greifen die beiden auf, einer von ihnen, ein kleinwüchsiger Hitler, will ihn verraten; die anderen glauben an das Gute in Barry und so entkommt er. Das geht immer so weiter. Das Verbindungsglied zwischen den lose aneinandergereihten Szenen ist immer, dass Barry Kane aus einer Gefahr entkommt. 

Barry zeigt auf das Buch Escape, um seiner Freundin zu signalisieren, dass es Zeit ist, zu fliehen (rechts). Der Schurke kommt hinzu und zeigt auf ein ganz anderes Buch: Death of a Nobody.

Das bringt mich zu einem Aspekt, den Hitchcock Truffaut gegenüber erwähnt – und der interessanter ist (weil weniger oft besprochen), als der Hinweis auf die Ähnlichkeit zu The 39 Steps. Hitchcock sagt: "Saboteur [ist] überladen mit zu vielen Ideen. [...] Ich habe einfach zuviel hineingesteckt" (Truffaut 139). Das stimmt ohne Zweifel. Der Wunsch, immer neue Episoden mit immer neuen Schauplätzen hinzuzufügen, um die 108 Minuten vollzukriegen, macht noch keinen gelungenen, in sich geschlossenen Film. Saboteur ist wie ein Abenteuerfilm, bei dem die einzelnen Abenteuer-Episoden austauschbar und beliebig erscheinen.

Ist Saboteur ein politischer Film?

Die Frage nach der Politik in Hitchcocks Filmen kam uns bereits bei Foreign Correspondent unter (siehe meinen Beitrag dazu). Dessen Anfang Juli 1940 nach Drehschluss hinzugefügte Schlussszene nahm den Beginn der Luftschlacht um England vorweg (10. Juli 1940). Der Film, wenngleich nur bedingt selbst politisch, erscheint zumindest als Seismograph politischer Entwicklungen.

Fry fährt am Hafen vorbei (links).
Er sieht das von ihm zerstörte Kriegsschiff (Mitte).
Fry lächelt zufrieden (rechts).

Das ist in Saboteur nicht anders. Das politische Großereignis dieses Mal: Der Kriegseintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg im Dezember 1941. Während Foreign Correspondent noch ausschließlich in Europa spielte, verlegt Saboteur das Geschehen in die USA. Auch hier wünschen sich sinistere Schurken hinter bürgerlicher Fassade eine Prise mehr Faschismus herbei. Ihre Sabotage-Ziele daher: Eine Flugzeughalle und der Hafen, mit anderen Worten, strategisch wichtige Punkte für eine potenzielle Entsendung von Kriegsflugzeugen und -schiffen nach Europa. 

Die Sabotage ist ein MacGuffin, aber dennoch beeindruckend und monumental in Szene gesetzt

Bedenkt man, dass die Sabotage letztlich ein MacGuffin ist, ist die Botschaft der Schurken erstaunlich klar. Die USA sollen sich schön raushalten aus dem Krieg in Europa, auf dass die Faschisten den Sieg erringen können. Während das alles vorbereitet wird, verstecken sich die Bösewichte hinter wohlanständiger Fassade oder machen gleich rüber nach Südamerika. Das ist für Hitchcock erstaunlich konkret und man spürt, dass ihm das Thema keineswegs gleichgültig ist. Auch wenn er für sich genommen kein politischer Film ist, lässt Saboteur das politische Anliegen des Regisseurs erkennen.

Fazit

Es gibt mehr über den Film zu sagen, als dass er eine Wiederholung-mit-Differenz ist. Oder ein Bindeglied zwischen dem frühen Hitchcock (39 Steps) und dem späten (North by Northwest). Er ist ein Episodenfilm, ein Abenteuerfilm und, ungewohnt für Hitchcock, ein Film ohne weibliche Hauptfigur (denn Patricia ist in Saboteur nur dafür da, sich in Barry Kane zu verlieben, den Bechdel-Test besteht dieser Film nicht). Der Film transportiert eine ziemlich klare politische Botschaft. Er ist monumental (die Flugzeughalle, das Kriegsschiff, die Freiheitsstatue) und mal wieder hängt am Ende jemand buchstäblich am seidenen Faden (allerdings der Schurke – und der kann ruhig abstürzen). 

Auch das Schiff ist eine Wiederholung mit Differenz. Links das Schiff bei der Explosion. Rechts das Schiff, nachdem es zerstört im Hafen liegt. Erkennbar nicht dasselbe Schiff. Der Grund: Das rechte Bild zeigt die tatsächlich 1942 im Hafen von New York gekenterte Normandie dar, das linke einen möglichst ähnlichen Nachbau für den Film

Er ist kurzweilig und unterhaltsam. Aber auch sehr episodenhaft, so dass man nach kurzer Zeit vergessen hat, worum genau es noch mal ging. Der Plot zerfasert – das sollte Hitchcock in seinem nachfolgenden Film, Shadow of a Doubt (1943; dt. Im Schatten des Zweifels), besser machen. Kurz: Saboteur ist eigentlich ein guter Film, ohne ein sehr guter zu sein und das genügt bei Hitchcock, um ihn zu einem "unwichtigen" Film werden zu lassen. Damit tut man Saboteur Unrecht, er hat einiges mehr zu bieten, als bloß eine Wiederholung des einen oder eine unvollkommene Vorwegnahme des anderen Films (The 39 Steps und North by Northwest) zu sein. Ihm fehlt viel, ja, vor allem Plotkonsistenz und eine Frau, aber er hat auch viel. 


Und so bekommt er von mir immerhin noch sechs Messer. 

Works Cited (alphabetische Sortierung)

Films Mentioned (chronologische Sortierung)

Bildnachweise: Ich bin nicht der Rechteinhaber der hier wiedergegebenen Bilder. Keine Verletzung von Urheberrechten beabsichtigt. Bildzitate nach "fair use"-Regelung. 

Sie möchten diesen Artikel zitieren? Hier ist das Format nach MLA (9th ed.):
Kronshage, Eike. "Saboteur (1942), oder: Bloß eine Wiederholung?" Hitchcock: Rewatch 2022, 17.10.2022, https://hitchcock22.blogspot.com/2022/09/saboteur-1942-wiederholung.html.

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