Guten Abend.
Ich heiße Eike Kronshage und bin von Beruf Universitätsdozent für Englische Literaturwissenschaft.
Seit ich mit ca. 11 oder 12 Jahren (viel zu jung!) zum ersten Mal Psycho gesehen habe (und zum Missfallen meiner Mutter nicht mehr duschen gehen wollte), bin ich Hitchcocks Filmen erlegen. Damals in den 1990ern war es nicht immer leicht, an die Filme heranzukommen. Man musste hoffen, dass sie im Fernsehen liefen, man musste auf gut sortierte VHS-Videotheken vertrauen (in der kleinen nordrhein-westfälischen Stadt in der ich damals lebte gab es das nicht) oder Freund*innen der Eltern bitten, einem Videokassetten zu leihen. Alles synchronisiert natürlich. Die erste Originalversion eines Hitchcock-Films (Rear Window) sah ich erst 1998 in Irland.
Später beim Studium in München und Berlin profitierte ich von gut sortierten Filmotheken, Programmkinos und Universitätsbeständen und konnte endlich (fast) alle Hitchcock-Filme sehen. Heute ist es dank Internet und DVD-Sammlungen ohne Schwierigkeit möglich, die Filme alle anzuschauen.
Ich besuchte Film-Seminare im In- und Ausland (z.B. in Yale zum expressionistischen Kino) und unterrichtete ab 2012 immer wieder Universitätsseminare, die sich mit dem Erzählen im Film befassten (in der Literaturwissenschaft, wohlgemerkt, ich bin kein studierter Filmwissenschaftler). Auch Artikel zu dem Thema Früher Film veröffentlichte ich gelegentlich (zuletzt zu Edgar Wallace-Verfilmungen in der Weimarer Republik, lies hier und höre hier), wobei ich mich als Literaturwissenschaftler meist nur nebenbei mit dem Thema befasste und mein Hauptaugenmerk auf dem Roman des 19. Jahrhunderts sowie auf dem Drama der Frühen Neuzeit liegt.
Im Sommersemester 2022 steckte ich mal wieder in den Vorbereitungen zu einem Hitchcock-Seminar (herzliche Grüße an meine Studierenden, wenn sie das hier lesen!). Ich hatte ein ähnliches Seminar schon ein paar Jahre zuvor unterrichtet und stand wie schon damals vor der schwierigen Herausforderung, die Filme für das Seminar auszuwählen. 53 Filme standen nur 14 Seminar-Sitzungen gegenüber, zumal ich auch das Nachleben Hitchcocks (Parodien, Remakes, Hommages, Pastiches, Sequels und Prequels usw.) behandeln wollte. Aber welche wählt man aus?
Ich traf also eine Auswahl und eine Entscheidung: Die Entscheidung war, dass ich einfach begleitend zu dem von mir unterrichteten Seminar alle Hitchcock-Filme in chronologischer Reihenfolge schauen und mich mit einem Ausschnitt der Forschungsliteratur vertraut machen würde, um anschließend detailliert darüber zu bloggen. Meine anfängliche Idee, einen Podcast zu starten, schied schnell aus, weil ich unbedingt Bilder zeigen wollte. Bei Twitch oder YouTube fehlte es mir an technischem Equipment und den nötigen Kenntnissen. Und so wurde es der gute, altmodische Blog.
Dieser hier.
Ich bemühe mich, Quellen immer sauber zu zitieren und anzugeben, Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen und eine neue Perspektive auf die Filme zu bieten.
Am Ende verteile ich an jeden Film zwischen 1 und 10 Messern, um zu zeigen, von welchen Filmen das beste Blut tropft.
Man kann mit mir in Verbindung treten per E-Mail efk [at] posteo [punkt] de oder offiziell über meine Dienstseite.
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